Kultureller Wandel oder Altern in der neuen Heimat?

Kultureller Wandel oder Altern in der neuen Heimat? – Seminar erfolgreich durchgeführt

Im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums der Europäischen Türkisch-Islamischen Union (Atib) fand am 25.11.2017 im Atib-Zentrum in Zusammenarbeit mit dem Zentralrat der Muslime (ZMD) und der Islam Zeitung (IZ) die dritte Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „Kultureller Wandel oder Altern in der neuen Heimat?“ statt.

Hochkarätige Fachleute bereicherten die Veranstaltung mit ihren Beiträgen:

  • Dr. Ferya Banaz-Yaşar (Biologin)
  • Tuğba Özüberk (Sozialberaterin)
  • Senat Üzeirovski (Theologe)
  • Gülbahar Erdem (Forscherin)
  • Mefkure Ülker (Medizinökonomin)

Die Veranstaltung wurde von Ahmet Murat eröffnet, der den Teilnehmern eine kurze Einführung gab, bevor er das Wort an die Moderatorin Dr. Nazife Dinç übergab.

Erste Diskussionsrunde: Herausforderungen der ersten Generation

Im ersten Teil der Diskussion wurden die Probleme der ersten türkischen Einwanderergeneration in Deutschland thematisiert. Dabei standen folgende Fragen im Mittelpunkt:

  • Mangelnde Pflegeangebote für ältere Migranten
  • Probleme aufgrund ihres Glaubens
  • Unzureichendes Wissen ihrer Familien über Pflege und Betreuung

Besonders betont wurde, dass die erste Generation aufgrund von Sprachbarrieren ihre eigenen Bedürfnisse nicht ausreichend vertreten kann und im Pflegeprozess oft kulturell isoliert und vereinsamt.

Zweite Diskussionsrunde: Verantwortung der muslimischen Gemeinschaften

Im zweiten Teil wurde erörtert, ob muslimische Vereine und Gemeinden ausreichend Hilfe für pflegebedürftige Menschen leisten. Folgende Themen standen zur Debatte:

  • Wie kann die jüngere Generation für diese Themen sensibilisiert werden?
  • Welche Rolle spielen islamische Werte in der Pflege und Betreuung?
  • Wie können muslimische Organisationen in diesem Bereich mehr Verantwortung übernehmen?

Dritte Diskussionsrunde: Politische und gesellschaftliche Lösungen

Abschließend wurde diskutiert, wie das Bewusstsein für dieses Thema in der Gesellschaft geschärft werden kann. Zudem wurden Fragen zur Einbindung muslimischer Seelsorger in Krankenhäusern sowie zur politischen Umsetzung und Lobbyarbeit besprochen.

Ergebnisse und Ausblick

Zum Abschluss der Veranstaltung einigten sich die Teilnehmer darauf, dass:

  • Muslimische Vereine und Gemeinden stärker für dieses Thema sensibilisiert werden müssen.
  • Konkrete Maßnahmen ergriffen werden sollten, um pflegebedürftige Migranten besser zu unterstützen.
  • Engere politische Beziehungen aufgebaut werden müssen, um strukturelle Veränderungen zu ermöglichen.

Nach einer Fragerunde endete die Veranstaltung. Das nächste Treffen wurde für den 02.12.2017 in Plochingen unter dem Titel „Trennungen – Veränderungen, Herausforderungen und neue Lösungen“ angekündigt.

Beitrag Teilen