WIR HABEN DIE SOLINGER OPFER NICHT VERGESSEN, WERDEN SIE NICHT VERGESSEN UND NICHT VERGESSEN LASSEN!
Zum 29. Jahrestag des Solinger Anschlags nahm der ATIB-Vorsitzende İmam Cengiz gemeinsam mit Vertretern aus Köln, Hagen, Remscheid, Wuppertal und Dortmund an der Gedenkveranstaltung teil und legte an der Gedenkstätte in der Untere Werner Str. einen Kranz nieder.
Nach dem Besuch des Solingen-Mahnmals erklärte Cengiz: „Der Schmerz des Massakers vor 29 Jahren ist noch immer frisch in unseren Herzen.“ Er betonte, dass sie Solingen, Mölln, Hanau und andere Anschläge nicht vergessen und nicht vergessen lassen werden – um eine Denkweise, ein Verhalten und eine Kultur zu schaffen, die sich gegen jegliche Gewalt gegen Menschen richtet.
„Als ATIB sind wir jedes Jahr am 29. Mai vor Ort, um die Erinnerung an das Massaker an der Familie Genç wachzuhalten. In unserem neuen Heimatland Deutschland, das zu einer multikulturellen Gesellschaft geworden ist, zeigt sich die noch immer bestehende Feindseligkeit gegenüber Migranten und ‚Anderen‘ in vielen Formen. Das beweist, dass ein harmonisches Zusammenleben von alten und neuen Mitbürgern noch nicht vollständig erreicht wurde“, so Cengiz. Er appellierte an die Politiker und alle klugen Köpfe des Landes, Verantwortung für eine bessere Zukunft zu übernehmen.
DIE GEGENMITTEL GEGEN RASSISMUS SIND FREUNDSCHAFT UND BRÜDERLICHKEIT
„Alles, woraus keine Lehren gezogen werden, wiederholt sich von Natur aus – und genau das erleben wir. Wenn Gebetshäuser wie Moscheen und Synagogen weiterhin Angriffsziele von Rassisten sind, dann stellt sich die Frage, wie wirksam die ergriffenen Maßnahmen wirklich sind“, warnte Cengiz.
Er erinnerte an die Worte von Mevlüde Genç, die bei dem Anschlag fünf Angehörige verlor: „Ich habe meinen Schmerz in mir begraben, damit wir alle gemeinsam in Einheit, Frieden und Brüderlichkeit leben können. Solche Tragödien dürfen sich nicht wiederholen.“ Ihre Mahnung müsse ernst genommen und in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden.
Zum Abschluss erinnerte Cengiz an die Worte der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Rassismus ist ein Gift.“ Dieses Gift könne nur mit gemeinschaftlichem Einsatz aller demokratischen Institutionen und klugen Köpfe überwunden werden. ATIB werde weiterhin mit aller Kraft dafür kämpfen, dass sich das politische und gesellschaftliche Klima grundlegend ändert, dass Täter von Gewalt- und Terrorakten gegen Menschen und Eigentum abschreckend bestraft werden und dass präventive Maßnahmen ergriffen werden, um Wiederholungen solcher Verbrechen zu verhindern.