ATIB-Konferenz Zusammenleben von Balkan-Türken und Muslimen im Fokus

ATIB-Konferenz Zusammenleben von Balkan-Türken und Muslimen im Fokus

Um von den jahrhundertealten Erfahrungen der Balkan-Türken und -Muslime zu lernen und ihre aktuelle Lage besser zu verstehen, organisierte ATIB eine Veranstaltung unter dem Titel „Religiöses Leben auf dem Balkan – Chancen und Herausforderungen“.

Nach der Einführung durch ATIB-Generalsekretär Nurdoğan Aktaş eröffnete Präsident Durmuş Yıldırım mit der Aussage, man wolle die Erfahrungen der Glaubensgeschwister im Balkan für die türkisch-europäische Gemeinschaft nutzbar machen.

Unter den Rednern waren der Mufti von Komotini (Griechenland) İbrahim Şerif, der Mufti von Rumänien Yusuf Murat, der Präsident der ALSAR-Stiftung aus Albanien Mehdi Gurra, der Vorsitzende der Türkischen Nationalen Einheitsbewegung in Nordmazedonien Erdoğan Saraç, der Vertreter der Islamischen Gemeinschaft Serbiens Yakup Lekoviç sowie der Akademiemitglied Prof. Dr. Numan Aruç aus Mazedonien.

Mufti İbrahim Şerif berichtete über Diskriminierung durch die griechische Regierung: „Griechenland zwingt uns zur Assimilation. Ohne Sprache kein gelebter Glaube.“

Mufti Yusuf Murat schilderte, dass Muslime in Rumänien ihre Religion frei ausüben können, und erwähnte Sarı Saltık als symbolische Figur.

Erdoğan Saraç hob die lange türkische Präsenz in Nordmazedonien hervor und sagte: „In Fragen der nationalen Identität ist die Türkei unsere geistige Richtung (Kıble).“

Prof. Dr. Numan Aruç betonte:

  • Die türkisch-islamische Kultur sei im Balkan authentisch.

  • Albanien sei in Sachen Minderheitenrechte weiter als viele EU-Staaten.

  • Es sei erschreckend, wenn türkische Eltern in Deutschland mit ihren Kindern nur Deutsch sprechen.

  • Türkisch zu bewahren, sei Voraussetzung für das Fortbestehen.

  • Der Kampf um die Sprache müsse dem um den Glauben vorausgehen.

  • Ohne eine europäische Diyanet-Struktur sei der Islam schwer zu bewahren.

  • Die erste Generation gründete Vereine, die jetzige müsse Universitäten aufbauen.

Yakup Lekoviç betonte: „Je stärker die Türkei, desto stärker sind wir.“ Trotz bestehender Kirchen in osmanischen Gebieten gäbe es kaum mehr Türkisch sprechende Menschen.

Mehdi Gurra erklärte, ohne das Osmanische Reich gäbe es heute kein albanisches Volk oder Sprache. Enver Hoxhas Regime habe 1500 Moscheen zerstört und türkfeindliche Ideologie verbreitet. Doch in der Türkei sei ihm weder der Ideal-Türke seines Großvaters noch ein Feind begegnet.

Den Abschluss machte ATIB-Gründer Serdar Çelebi, der das Wirken von Sarı Saltık und seinen etwa 12.000 Gefolgsleuten würdigte: Sie trugen den Islam mit Herz, Offenheit und Leidenschaft in die Region.

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