ATIB-Regionale Bildungstreffen gehen weiter

ATIB-Regionale Bildungstreffen gehen weiter

Die ATIB-Frauenorganisation setzte ihre regionalen Bildungstreffen in Baden-Württemberg fort. In den Vereinen Göppingen, Salach, Kornwestheim, Herrenberg und Horb fanden Seminare statt, die auf großes Interesse bei Frauen und jungen Mädchen stießen.

Das diesjährige Schwerpunktthema war „Muttersprache, Kindererziehung und Migrantinnen“.

Muttersprache als Schlüssel zur Identität

Dr. Aybeniz Kengerli hielt einen Vortrag mit dem Titel „Muttersprache Türkisch“ und betonte die historische Bedeutung der Sprache. Sie erklärte, dass Türkisch eine der ältesten Sprachen der Welt sei und weltweit an fünfter Stelle stehe.

„Eine Nation lebt durch ihre Sprache. Wenn eine Sprache gesprochen wird, existiert das Volk weiterhin in der Geschichte. Türkische Kultur kann nur durch die Sprache überleben. Ohne Sprache gibt es keine Religion.“

Sie rief Eltern dazu auf, türkische Märchenbücher in ihren Haushalten zu haben und ihre Kinder zum Lesen zu motivieren.

Stärkung der Familien und des Selbstbewusstseins

Die Sozialpädagogin und Familienberaterin Sevgi Mala Çalışkan sprach über die Bedeutung einer starken Familie:

„Familien müssen nicht immer glücklich sein, aber sie müssen immer stark sein. Diese Stärke kommt nicht durch Status, sondern durch Werte.“

Sie betonte, dass Kinder, die ihre Muttersprache nicht beherrschen, Schwierigkeiten hätten, ihre Gefühle auszudrücken, was psychische Probleme verursachen könne.

„Wenn wir unsere Kinder und Familien in soziale Aktivitäten einbinden, helfen wir ihnen, Selbstbewusstsein zu entwickeln.“

Aufruf zur aktiven Rolle der Frauen

ATIB-Frauenorganisation-Vorsitzende Hacer Diker sprach über die Rolle türkischer Frauen in der Migrationsgeschichte und rief zur aktiven Beteiligung auf:

„Wir dürfen uns nicht von Problemen entmutigen lassen. Unsere Vorfahren haben ähnliche Herausforderungen gemeistert. Wir müssen uns organisieren, uns gegenseitig unterstützen und an unsere Kraft glauben.“

Sie zog eine Parallele zur historischen Bacıyan-ı Rum (Frauenorganisation im Osmanischen Reich) und erklärte, dass die ATIB-Frauenorganisation dieselben Prinzipien von Liebe, Toleranz und Frieden in Europa vertrete.

„Unsere Kinder werden zunehmend von sozialen Medien wie Facebook dominiert. Eltern müssen Verantwortung übernehmen, mit ihren Kindern sprechen und sie in die türkische Kultur einführen.“

Fortsetzung der Bildungsinitiativen

Die Frauenorganisationen von Göppingen, Salach, Kornwestheim, Herrenberg und Horb kündigten an, diese Seminare regelmäßig fortzusetzen, um die Muttersprache, Erziehung und soziale Integration zu fördern.

Beitrag Teilen