ATİB setzt Familienpanels in NRW fort
ATİB ist überzeugt, dass eine bewusste Gesellschaft auf einer stabilen und gut ausgestatteten Familienstruktur aufbaut. Seit vielen Jahren organisiert der Verband unter dem Motto „Unsere Familie – das Fundament unserer Gesellschaft“ Panels in verschiedenen Regionen, um die Ursachen familiärer Probleme zu analysieren und Lösungsansätze zu erarbeiten.
In diesem Rahmen fanden in den ATİB-Vereinen in Oberhausen, Köln und Dortmund regelmäßig Veranstaltungen statt, die von den Teilnehmern mit großem Interesse und Zustimmung aufgenommen wurden. Im Rahmen des ATİB-Programms für NRW wurden diese Panels unter der Beteiligung der Soziologin und Familientherapeutin Hülya Akbul Çakır sowie der Sozialpädagogin Hülya Ceylan durchgeführt. Weitere Veranstaltungen in anderen Regionalvereinen sind bereits in Planung.
Bei der Veranstaltung im Türkischen Kulturzentrum Dortmund eröffnete der Vereinsvorsitzende und Diplompädagoge Cafer Tekin die Diskussion und betonte: „Die hier besprochenen Themen sind reale Herausforderungen unserer Gesellschaft, die nicht ignoriert werden dürfen. Unsere Vereine, als unmittelbare Anlaufstellen für die Menschen, werden weiterhin jede notwendige Unterstützung leisten.“
NRW-Regionalleiter Harun Kılıç leitete das Panel mit einem Rückblick auf die soziale Entwicklung der türkischen Gemeinschaft in Deutschland über die letzten fünf Jahrzehnte ein. Er thematisierte, wie sich der familiäre Wandel auf die nachfolgenden Generationen auswirkt.
Soziologin Hülya Akbul Çakır sprach über Familienkommunikation und erklärte: „Die Familie ist die zentrale Institution, die unsere Generationen prägt. Fehlende Kommunikation steht oft an erster Stelle bei Scheidungen oder der Entfremdung von Familienmitgliedern. Eine gesunde Kommunikation basiert auf Empathie, gegenseitiger Rücksichtnahme und einem respektvollen Umgang.“
Soziologin Hülya Ceylan widmete sich den Ursachen und Folgen von Scheidungen. Sie betonte, dass viele angegebene Scheidungsgründe meist nicht isoliert, sondern als Ergebnis langfristiger Kommunikationsprobleme entstehen. Interessanterweise würden sich einige Paare nach einer Scheidung erneut für dieselbe Ehe entscheiden, was zeige, dass viele Konflikte lösbar gewesen wären.
Das Panel fand in einer offenen und angenehmen Atmosphäre statt. Zu den Gästen zählten ATİB-GYK-Mitglied Nevzat Akbulut sowie Vertreterinnen der NRW-Frauenjugend, darunter Begüm Erdem, Hatice Kürklü und Asena Kılıç. Begüm Erdem, zugleich Generalsekretärin der Frauenjugend, informierte über ihre Arbeit und wies auf die Gefahren hin, die Kinder und Jugendliche heute auf der Straße erwarten. Ihr Vortrag stieß auf großes Interesse bei den Anwesenden.