Die Zukunft der Türken in Europa: ATIB-Strategietreffen in Köln

Die Zukunft der Türken in Europa: ATIB-Strategietreffen in Köln

Im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums der Europäischen Türkisch-Islamischen Union (ATIB) fand im ATIB-Hauptsitz in Köln eine Konsultationskonferenz unter dem Titel „Die Zukunft der Türken in Europa – Herausforderungen und Lösungsansätze“ statt.

Zentrale Themen waren:

  • Die Wahrnehmung der Türkei und der Türken in Europa durch westliche Medien und Politik
  • Probleme türkischer Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in Europa
  • Die Haltung türkischer Gemeinschaften gegenüber aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen

An dem Treffen nahmen Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen, Wissenschaftler, Autoren und Pädagogen teil.

ATIB-Generalsekretär: „Vom Beschweren zum Handeln übergehen“

In seiner Eröffnungsrede begrüßte ATIB-Generalsekretär İhsan Öner die Teilnehmer und betonte, dass die Zeit des bloßen Beschwerens vorbei sei.

„Die Türken in Europa müssen Strategien entwickeln, um ihre nationale Identität zu schützen und realistische politische Ansätze zu formulieren. Wir brauchen eine Reflexion über unsere Identität und eine neue Denkweise, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.“

Er kündigte an, dass die Ergebnisse der Konferenz in einem Buch veröffentlicht und in zukünftigen Arbeitsgruppen vertieft werden sollen.

Vier zentrale Handlungsfelder für die Zukunft

Die Teilnehmer präsentierten Lösungsansätze, um die Existenz und Identität der türkischen Gemeinschaft in Europa zu sichern und ihren Einfluss auf Medien und Politik zu stärken. Folgende vier Punkte wurden als entscheidend erachtet:

  1. Stärkung der Muttersprache und nationalen Identität

    • Türkisch als Familiensprache bewahren
    • Mehrsprachigkeit fördern
    • Türkische Kultur durch Bildungsinitiativen lebendig halten
  2. Ernsthafte Auseinandersetzung mit der Kindererziehung

    • Stärkung islamischer und kultureller Werte in der Erziehung
    • Förderung einer ganzheitlichen Bildung für die junge Generation
  3. Bessere Einbindung der Familien in das Bildungssystem

    • Eltern müssen sich aktiver in die Schulbildung ihrer Kinder einbringen
    • Förderung von Elterngruppen und Bildungsnetzwerken
  4. Verständnis für die politischen und gesellschaftlichen Realitäten der europäischen Länder

    • Aktive Teilnahme an gesellschaftlichen Prozessen
    • Stärkung der politischen und medialen Präsenz der türkischen Gemeinschaft

Ergebnisse und Ausblick

Der Autor Orhan Aras, der das Treffen zusammenfasste, bezeichnete die Konferenz als einen wichtigen ersten Schritt und betonte, dass nur durch systematische und kontinuierliche Arbeit langfristige Erfolge erzielt werden können.

Das Treffen diente als Plattform für den strategischen Austausch und verdeutlichte die Notwendigkeit einer organisierten Zusammenarbeit zwischen türkischen NGOs, Bildungsinstitutionen und Medienvertretern in Europa.

Teilnehmer der Konferenz

Zu den namhaften Teilnehmern zählten unter anderem:

  • Yücel Feyzioğlu
  • Hasan Kayıhan
  • Ali Kızılkaya
  • Nihat Murat
  • Sedat Yarkadaş
  • Asiye Zilelioğlu Köhler
  • Hacer Diker
  • Harun Kılıç
  • Alptekin Aydemir
  • Salih Erdoğan

Diese Konferenz stellte einen wichtigen Meilenstein in der Diskussion um die zukünftige Rolle der Türken in Europa dar und wird voraussichtlich weitere Arbeitsgruppen und Initiativen nach sich ziehen.

Beitrag Teilen