Islamophobie und Muslime in Europa: Wichtige Konferenz in Köln

Islamophobie und Muslime in Europa: Wichtige Konferenz in Köln

Am 4. November 2017 fand im Hauptquartier der Europäischen Türkisch-Islamischen Union (Atib) in Köln eine bedeutende Konferenz zum Thema „Islamophobie und Muslime in Europa“ statt. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem Zentralrat der Muslime (ZMD) und der Islamischen Zeitung (IZ) organisiert.

Zu den prominenten Teilnehmern gehörten:

  • Oğuzhan Aksoy (Atib-Vorstandsmitglied),
  • Neşe Bıçakçı (Ditib-Vorstandsmitglied),
  • Yusuf Sarı (Sozialwissenschaftler),
  • Samir Schabel (Akademie der Weltreligionen Hamburg),
  • İbrahim Yazıcı (Anthropologe, Islamische Gemeinschaft Milli Görüş),
  • Dr. Constantin Wagner (Theologe, Universität St. Gallen).

Die Veranstaltung wurde von Süleyman Wilms, dem Chefredakteur der Islamischen Zeitung, moderiert. Die Eröffnungsrede hielt Nurhan Aksoy, der die Teilnehmer für ihr Engagement und ihre Sensibilität in diesem wichtigen Thema lobte.


Erste Diskussionsrunde: Ursachen und Auswirkungen der Islamophobie

In der ersten Diskussionsrunde wurde schwerpunktmäßig über Islamophobie in Europa und weltweit gesprochen.

  • Die Teilnehmer stellten fest, dass Rassismus die Hauptursache für Islamfeindlichkeit sei.
  • Medien und politische Akteure, insbesondere rechtsextreme Parteien wie die AfD, würden gezielt eine Feindbild-Politik gegen Muslime betreiben.
  • Islamophobie werde durch Hassreden, Vorurteile und populistische Debatten weiter angeheizt.

Zudem wurde betont, dass Muslime sich ihrer eigenen Werte bewusst sein und selbstkritisch analysieren sollten, welche Fehler in der Kommunikation und Repräsentation gemacht wurden.

Besonders stark wurden die Diskriminierung und Ausgrenzung kopftuchtragender Frauen im öffentlichen Leben und am Arbeitsplatz thematisiert. Die Konferenzteilnehmer forderten, dass zivilgesellschaftliche Organisationen dieses Problem viel stärker in den Fokus rücken und auf politischer Ebene thematisieren sollten.


Zweite Diskussionsrunde: Lösungen und Strategien gegen Rassismus

In der zweiten Diskussionsrunde wurden konkrete Lösungsansätze und Strategien gegen die wachsende Islamfeindlichkeit und den erstarkenden Rechtspopulismus erörtert.

  • Es wurde betont, dass sich zivilgesellschaftliche Organisationen aktiver in gesellschaftliche Debatten einbringen müssen.
  • Multikulturalismus und offene Gesellschaften wurden als positive Alternativen zur homogenen Gesellschaftsstruktur hervorgehoben.
  • Muslimische Gemeinschaften sollten netzwerkorientiert und interdisziplinär arbeiten, um eine stärkere Stimme in der Öffentlichkeit zu erhalten.

Ausblick: Nächster Themenschwerpunkt – Kultureller Wandel und Altern im Ausland

Als nächstes großes Thema wurde der 25. November 2017 festgelegt. An diesem Tag wird in Köln die nächste Konferenz unter dem Titel „Kultureller Wandel: Altern in einem neuen Heimatland“ stattfinden.

Die Veranstaltung in Köln zeigte einmal mehr, dass der Kampf gegen Islamophobie nicht nur eine Aufgabe für Muslime, sondern für die gesamte Gesellschaft ist. Die Konferenz lieferte wichtige Denkanstöße für zukünftige Initiativen und Kooperationen.

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