ATIB-Ramadan-Botschaft: Ein Monat der Reinigung, Erneuerung und Solidarität

ATIB-Ramadan-Botschaft: Ein Monat der Reinigung, Erneuerung und Solidarität

Als Muslime treten wir erneut in einen besonderen und segensreichen Monat ein – den Ramadan, eine Zeit der spirituellen Reinigung und Erneuerung, in der der Koran offenbart wurde, das Fastengebot erfüllt wird und unsere individuellen sowie sozialen Werte vertieft werden.

Am Freitag, den 26. Mai 2017, wird das erste Tarawih-Gebet verrichtet, in der gleichen Nacht bereiten wir uns auf das erste Sahur vor, und ab dem Samstag, den 27. Mai 2017, beginnt die Zeit der Gnade, des Segens und der Vergebung.

Die spirituelle Bedeutung des Ramadan

Der Ramadan ist der Monat des Korans – so wie der Koran die Menschheit aus der Dunkelheit ins Licht führte, sollten auch wir diese Zeit nutzen, um uns von negativen Gefühlen wie Groll, Hass und Zorn zu reinigen und unser Herz mit dem Licht des Korans zu erleuchten.

Diese gesegnete Zeit erinnert uns an unsere spirituellen Pflichten und hilft uns, eine innere Reflexion vorzunehmen:

  • Welche guten Taten sollten wir verstärken?
  • Welche Fehler sollten wir bereuen und korrigieren?
  • Wie können wir uns selbst weiterentwickeln?

Der Ramadan ist ein Monat der Gottesdienste und der Erneuerung. Durch Fasten, Tarawih-Gebete, Koranrezitationen, Sahur und Iftar, Almosen und Zakat erhalten unser religiöses, moralisches, soziales und wirtschaftliches Leben neuen Schwung.

Die soziale Verantwortung im Ramadan

Neben den religiösen Pflichten erinnert uns der Ramadan an unsere Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen. Dies ist die Zeit, in der wir unsere Beziehungen zu Familie, Nachbarn und Bedürftigen überdenken sollten.

  • Wir sollten alte Streitigkeiten und Feindschaften beenden und stattdessen Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Vergebung in den Vordergrund stellen.
  • Beim Fasten sollten wir nicht nur auf Nahrung verzichten, sondern auch auf schlechte Gedanken, Worte und Taten.
  • Jeder Mensch hat Rechte über uns – unsere Eltern, Ehepartner, Kinder, Nachbarn, Freunde, Waisen, Reisende und Bedürftige. Der Prophet Muhammad (Friede sei mit ihm) sagte: „Gebt jedem sein Recht, damit keine Rechte auf euch lasten.“

Eine Gefahr für unser spirituelles Leben: Oberflächliche Religiosität

Eines der größten Probleme unserer Zeit ist, dass Gottesdienste zur bloßen Routine werden und ihren eigentlichen Geist verlieren. Viele Menschen betrachten das Fasten als eine bloße Formalität, ohne sich mit den dahinterliegenden moralischen Werten auseinanderzusetzen.

Wir müssen uns fragen:

  • Wo steht die gute Moral in unserem Verständnis von Religiosität?
  • Was bedeutet es wirklich, ein praktizierender Muslim zu sein?

Denn gute Moral ist das Zentrum des Glaubens. Leider gibt es in vielen muslimischen Gesellschaften Widersprüche zwischen religiösem Leben und moralischem Verhalten.

Ramadan ist nicht nur ein Monat des Gottesdienstes, sondern auch ein Monat der Schulung:

  • Durch das Fasten lernen wir Geduld,
  • Beim Iftar lernen wir Dankbarkeit,
  • Durch Zakat und Sadaqa lernen wir Großzügigkeit und Mitgefühl.

Unsere Iftar-Tafeln erinnern uns an Brüderlichkeit, Einheit und Solidarität und lassen uns unsere nationalen und religiösen Werte erneut erleben.

Gemeinschaftliches Engagement im Ramadan

ATIB wird auch in diesem Jahr den heiligen Monat Ramadan mit verschiedenen religiösen, sozialen und kulturellen Aktivitäten gestalten.

  • In unserer Zentrale sowie in allen möglichen ATIB-Vereinen werden täglich Iftar-Mahlzeiten organisiert, die insbesondere für unsere Geflüchteten und Gäste offenstehen.
  • Muslime werden ermutigt, ihre Zakat und Fitrah über die „Hilal-Hilfsorganisation“ an bedürftige Schüler, Geflüchtete und Arme zu spenden.

Unsere Wünsche für den Ramadan

Wir gratulieren allen Muslimen zum Beginn des heiligen Monats Ramadan. Möge dieser Monat ein Monat der Reinigung, des Segens und der Erneuerung sein. Mögen unsere Gottesdienste angenommen werden und möge Allah die Einheit und den Frieden unter den Muslimen und der gesamten Menschheit stärken.

İhsan Öner
Generalsekretär der ATIB

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