ATIBs 25. Jubiläum und Eröffnung des neuen Hauptsitzes

ATIBs 25. Jubiläum und Eröffnung des neuen Hauptsitzes

In den turbulenten 1970er Jahren in der Türkei organisierten sich einige türkische Gastarbeiter in Westeuropa nach ihren ideologischen Vorstellungen. Nach dem Militärputsch von 1980 kam es zu Spaltungen innerhalb der politischen Bewegungen, darunter auch der Ülkücü-Bewegung.

Eine Gruppe, die sich nach langjährigen Diskussionen von ihrer bisherigen Organisation und Partei trennte, gründete 1987 in Mainz die „Avrupa Türk-İslam Birliği“ (ATIB), mit dem Ziel, ausschließlich den „Westtürken“ zu dienen – ein Begriff, den ATIB-Gründer M. Serdar Çelebi prägte.

Obwohl ATIB inzwischen 27 Jahre besteht, feierte die Organisation ihr 25. Jubiläum und die Eröffnung des neuen Hauptquartiers mit Gästen aus der Türkei, dem Balkan und Europa.

Tag 1: Feierliche Eröffnung

Die Veranstaltung war öffentlich zugänglich und zog sowohl Türken als auch Deutsche an. Nach der Koranrezitation durch den Imam der ATIB-Zentralmoschee hielt ATIB-Präsident İhsan Öner eine kurze Ansprache vor der Menge. Anschließend wurde das Eröffnungsband gemeinsam mit ATIB-Gründer Musa Serdar Çelebi, Ramiz Ongun (ehem. Vorsitzender der Ülkü Ocakları), Erdoğan Saraç (Präsident der Türkischen Nationalpartei Mazedoniens) und weiteren Gästen durchtrennt.

ATIB-Frauen sorgten für kulinarische Spezialitäten, während Besucher das Gebäude besichtigten. Unterhaltung boten ein Nasreddin-Hoca-Darsteller sowie eine Kaukasis-Folkloregruppe. In der anschließenden Veranstaltung sprachen mehrere Gäste, darunter ATIB-Gründer, ehemalige Vorsitzende und Politiker. Ein besonderes Highlight war das Gedicht „25. Jahr“ von Ozan Yusuf Polatoğlu sowie die musikalische Darbietung von Ahmet Baydaroğlu.

Tag 2: Festakt und hochkarätige Redner

Nach einer Koranrezitation und den Nationalhymnen Deutschlands und der Türkei hielt Präsident İhsan Öner eine umfassende Eröffnungsrede. ATIB-Gründer M. Serdar Çelebi betonte, dass türkische Gemeinschaften in Europa nur durch Organisation, Wohlstand, Bildung und Partizipation bestehen können.

Ein prominenter Gast war der türkische Jugend- und Sportminister Akif Çağatay Kılıç, der die westlichen Narrative kritisierte, die Islam mit Terrorismus verbinden, und seine Unterstützung für die europäische türkische Gemeinschaft bekräftigte.

Unter den geladenen Wissenschaftlern stachen Prof. Dr. Bülent Uçar und Prof. Dr. Abdurrahim Kozalı mit gehaltvollen Beiträgen hervor. Zudem waren zahlreiche Vertreter islamischer Organisationen in Deutschland anwesend, darunter DİTİB, IGMG, VIKZ, UETD, ATCB und der ZMD.

Die Veranstaltung unterstrich die gewachsene Bedeutung von ATIB als gesellschaftliche Institution für Türken in Europa.

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