Der Schmerz von Srebrenica bleibt

ATIB-Präsident Imam Cengiz:

„Auch nach 30 Jahren ist der Schmerz über das Massaker von Srebrenica so groß wie am ersten Tag“

Anlässlich des 30. Jahrestages des Massakers von Srebrenica hat der Präsident der Europäischen Türkisch-Islamischen Union der Kulturvereine (ATIB), Imam Cengiz, eine Presseerklärung abgegeben.

Darin erinnerte Cengiz daran, dass am 11. Juli 1995 trotz der Einstufung Srebrenicas als „UN-Schutzzone“ über 8.000 bosnische Muslime von der schwer bewaffneten serbischen Armee ermordet wurden – darunter auch Frauen, Kinder und ältere Menschen. Bis heute wurden über 300 Massengräber entdeckt und mehr als 13.000 Opfer identifiziert.

Cengiz bezeichnete das Massaker als den größten Zivilmord in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Er kritisierte die Übergabe Srebrenicas durch niederländische UN-Truppen an die serbischen Kräfte, wonach innerhalb von nur drei Tagen 8.372 Menschen hingerichtet wurden – vor den Augen der Weltöffentlichkeit und ohne internationales Eingreifen.

Er betonte, dass der Schmerz über dieses letzte Kapitel des Bosnienkriegs, bei dem insgesamt über 100.000 Menschen starben, auch 30 Jahre später noch nicht verheilt sei. Die verspätete Anerkennung des Völkermords durch den Internationalen Gerichtshof im Jahr 2007 sei für die Betroffenen nur ein schwacher Trost.

Cengiz schloss seine Erklärung mit einem Zitat des verstorbenen Alija Izetbegović:

„Was auch immer ihr tut – vergesst den Völkermord nicht. Denn ein vergessener Völkermord wiederholt sich.“

Im Namen der ATIB gedenkt Cengiz zum 30. Jahrestag des Srebrenica-Massakers der Opfer in Ehrfurcht und spricht die Hoffnung aus auf eine Welt ohne Völkermorde, in der Menschenrechte geachtet und Gerechtigkeit gewahrt werden.

Beitrag Teilen