Türkischunterricht in Moscheen gefordert

Türkischunterricht in Moscheen gefordert

Im ATIB-Göppingen Türk Kültür Merkezi fand ein Seminar zur Vermittlung der türkischen Sprache an Jugendliche statt. Dabei wurden die Bedeutung der Bildung in Deutschland und Wege zum Erfolg thematisiert. An der Veranstaltung nahmen Studierende, Schüler, Eltern, Mitglieder des Kulturzentrums, der Landesvorsitzende der Stuttgarter BİG-Partei Osman Balcı sowie die Unternehmer Mahmut Yılmazel und Serkan Hıdıroğlu teil.

Der Vorsitzende des Türkischen Kulturzentrums, Doğan Tufan, betonte in seiner Eröffnungsrede die Wichtigkeit der Bildung und gratulierte Okan Yavuz, einem Wirtschafts- und Betriebsingenieur, zu seinen Leistungen, bevor er ihn als Gastredner auf die Bühne bat.

„Ohne Muttersprache keine Identität“

In seiner Rede erzählte Yavuz von seinem Bildungsweg: „Ich wechselte nach der 7. Klasse von der Hauptschule aufs Gymnasium. Mein Vater ermutigte mich immer zum Lernen. Bis zur 7. Klasse war ich kein fleißiger Schüler. Mein Abitur und Studium absolvierte ich hier, meinen Master machte ich in den USA.“

Weiter betonte er: „Um erfolgreich zu sein, brauchen wir eine gute Ausbildung. Wir sollten unsere Ziele verfolgen, ohne unsere Identität zu verlieren. Viele junge Menschen werden mit Fragen konfrontiert wie: Warum esst ihr kein Schweinefleisch? Warum trinkt ihr keinen Alkohol? Um solche Fragen fundiert zu beantworten, müssen wir unsere eigene Kultur kennen. Das beginnt mit dem sicheren Beherrschen unserer Muttersprache.“

Er hob die wirtschaftlichen Vorteile der Zweisprachigkeit hervor: „In Deutschland gibt es rund 100.000 türkische Unternehmer, in der Türkei über 3.000 deutsche Firmen. Wer Türkisch und Deutsch sicher beherrscht, hat klare Vorteile auf dem Arbeitsmarkt.“

Forderung nach Türkischunterricht in Moscheen

Yavuz sprach sich für Türkischunterricht in Moscheen und Vereinen aus: „Unsere Sprache ist reich und bedeutend. Wir brauchen Lehrer und Imame, die sie den Kindern vermitteln und sie für Türkisch begeistern. Türkische Vereine und Moscheegemeinden sollten Türkischkurse anbieten und gemeinsame Projekte entwickeln. Besonders Eltern müssen verstehen, wie wichtig es ist, ihre Kinder zur Mehrsprachigkeit zu ermutigen.“

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