Wir verlangen auch unsere übrigen Rechte
Der Vorsitzende der ATIB Ihsan Öner gab folgende Presseerklärung über die Verständigung zwischen CDU/CSU und SPD zur Bildung einer großen Koalition und besonders über die „Doppelte Staatsbürgerschaft”, welche für die Türken in Deutschland von Belang ist:
Wir haben die Vereinbarung zwischen den Christlichen Unionsparteien (CDU/CSU) und der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) endlich zwei Monate nach den allgemeinen Wahlen in Deutschland in einer großen Koalition eine Regierung zu bilden mit Befriedigung begrüßt. Wir wünschen dieser Regierung die sich auf eine überwältigende Mehrheit stützt schon jetzt viel Erfolg.
Seit den Tagen des Wahlkampfes haben wir durch unsere Presseerklärungen, durch Schreiben an die zuständigen Behörden und durch die „Initiative Geh zur Urne“ die wir mit anderen Dachorganisationen und den Vertretern der türkischen Medien entwickelt haben, endlich zur Sprache gebracht dass wir für das Problem der doppelten Staatsbürgerschaft endlich eine Lösung erwarten.
Da wir wissen dass die CDU/CSU ihre Haltung zur Frage Türkei-EU nicht ändern wird, haben wir dazu nicht viel Hoffnung. In der Tat liegt ein Konsens in dieser Frage näher an der Meinung der christlichen Unionsparteien als an der SPD. Aber in der Frage der doppelten Staatsbürgerschaft hätten wir von beiden Seiten eine Lösung zur Abschaffung dieser Regelung, die besonders die Türken diskriminiert, erwartet. Leider haben unsere Hoffnungen sich nicht erfüllt, wir haben uns Illusionen hingegeben.
Unser einziger Trost ist, dass den hier geborenen und aufgewachsenen Türken dieses Recht zurückgegeben wurde. Allerdings ist es uns nicht möglich Verständnis dafür zu zeigen, dass den Türken die schon länger als die hier geborenen in Deutschland leben, dieses Recht nicht gegeben wird.
Wir als ATIB werden von diesem unserem menschlichen und demokratischen Recht nicht ablassen, bis allen Türken in Deutschland das Recht auf die doppelte Staatsbürgerschaft gegeben wird.
İhsan Öner
ATİB-Vorsitzender